Alles bleibt anders – zwischen Ohnmacht und Hoffnung
Dieses Heft ganz nah dran ist an dem, was als „Lage der Nation“ bezeichnet wird. Wo man hinhört, mit wem man auch spricht: Die gesellschaftliche Stimmung ist mies; das Lamento dauerpräsent. Ja, und dann wären noch die Europa- und Landtagswahlen … Knipsen wir uns nach zwei Wahlgängen selbst das Licht aus?
Ist der Rückzug ins Private eine Perspektive? Nein!
Warum? Weil in Initiativen von unten, den sogenannten Graswurzelbewegungen, eine enorme Power steckt. (Das beste Sinnbild dafür ist die Superkraft eines Löwenzahns, wenn er sich durch den Asphalt schiebt.)
Denn wenn zwei oder drei Menschen sich zusammenfinden, sich zusammentun, treffen unterschiedliche Charaktere und Sichtweisen aufeinander. Es besteht die Chance, gedanklich die eigene Komfortzone zu verlassen, voneinander zu lernen und die Konsequenz des persönlichen Standpunktes zu bedenken. Was dann folgen kann?
Man lernt Menschen wie Beate kennen (Seite 23). Man entdeckt Bündnisse wie Kulturland eG (Seite 15). Es kommt die Erkenntnis, dass man privat, wie als Bürgerin in einem der zwanzig reichsten Länder der Welt, ziemlich mit dem Hintern in der Sahne sitzt.
So ein Realitätscheck hilft bei der Einordnung: Es gibt wirklich wichtigeres als Negativschlagzeilen. Nämlich das Gefühl von Selbstwirksamkeit. Heben wir gemeinsam unseren Blick und entdecken das, was Zuversicht macht!