"Erd-Charta"

ein Thementag in Bookholzberg

Etwa 45 Frauen aus der Weser-Ems Region trafen sich Mitte Oktober 2017 in der EmK Bookholzberg um sich mit dem Thema „Bewahrung der Schöpfung - Unsere Verantwortung“ zu beschäftigen. Doris de Cruz aus der EmK-Gemeinde Bremen Stadt brachte uns als Botschafterin der „Erd-Charta“ diese internationale Initiative näher.

Die Erd-Charta ist eine Deklaration grundlegender ethischer Prinzipien für eine nachhaltige Entwicklung im globalen Maßstab. Ihre Leitmotive sind:

  • Achtung vor dem Leben
  • Ökologische Ganzheit
  • Soziale Gerechtigkeit
  • Demokratie und Frieden

In Deutschland obliegt die Koordinierung der Ökumenischen Initiative „Eine Welt“.

In Zweiergruppen diskutierten wir über die allgegenwärtigen Missstände: zu viel Müll, hoher Stromverbrauch, Wegwerfgesellschaft, Überproduktionen, usw. Ausgangspunkt bildete die Vorstellung, unsere Nachkommen würden uns in 200 Jahren nach der derzeitigen Situation fragen. Wäre dann alles besser als heute? Würden unsere Nachkommen unsere Probleme noch nachvollziehen können? Oder gäbe es sie nicht mehr?

Eine herausragende Antwort: „Die Zukunft will ich unserem Gott überlassen. Aber was ich schon heute tun kann, will ich gerne tun für kommende Generationen“. Sehr treffend war ein Dialog, den uns Monika Pohl zu Beginn in der Andacht vorlas: In einer Oase lag ein alter Mann auf den Knien und legte Samenkörner in den Sand. „Was machst du da?“ fragte ein jüngerer Mann. – „Datteln sähen“, war die Antwort. „Das ist doch viel zu trocken und du wirst die Ernte nicht mehr erleben“ wunderte sich der jüngere Mann. „ Das ist mir bekannt“, entgegnete der betagte Mann, „aber in 50 Jahren werden meine Nachfahren Freude daran haben!“ Denn – und das sei an dieser Stelle angemerkt - Dattelpalmen tragen erst nach 50 Jahren Frucht. Auch auf unsere Nachkommen wartet ja auf Spitzbergen ein in den Fels gehauener Saatgutbunker. In ihm lagert aus aller Welt Saatgut, um die zukünftige Ernährung der Menschheit zu sichern.

Gott sagte: „Macht euch die Erde untertan!“ – aber wir haben sie fast zerstört.

Zum Abschlussgottesdienst, der von der Pastorin Ruthild Steinert gestaltet wurde, saßen wir in großer Runde und wurden gebeten aufzustehen, um zu merken wie fest wir auf der Erde stehen. Wir spürten: Wir stehen an dem Platz, den Gott uns gegeben hat. Eine Schale mit Erde ging von Hand zu Hand und ließ uns spüren, wie sich Erde anfühlt und riecht. Die Erde aus unseren Händen wurde in die Mitte des Kreises zurückgelegt. Dabei sprach jede Frau für sich ein Gebet oder einen Liedvers. Meiner war: „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte, die du geschaffen durch dein Allmachtswort, wenn ich auf jene Wesen achte, die du regierst und nährest fort und fort, dann jauchzt mein Herz dir großer Herrscher zu, wie groß bist du.“ Bewahren wir also Gottes Schöpfung im Kleinen wie im Großen.

Ein herzliches Dankeschön an die Bookholzberger Frauen! Sie waren hervorragende Gastgeberinnen und versorgten uns mit einem Imbiss, leckeren Suppen, köstlichen Nachspeisen, Kaffee, Tee und Kuchen.

Vielen Dank auch an Doris de Cruz und Ruthild Steiner.

Ingrid Elbing