Rückblick


Facetten unseres Glaubens – Leben in Vielfalt

Distriktsfrauentag in Recklinghausen

Unter der Leitung von Pastorin Ruthild Steinert und der NJK-Vorsitzenden des Frauenwerks Ulrike Wenneborg arbeiteten wir mit der neuen Arbeitshilfe, die zur Konferenz herausgegeben wird und sich zu einem Lesebuch entwickelt hat. Anhand biographischer Berichte aus dem Buch und von unseren beiden Leiterinnen ging es darum zu verstehen, wie Gott es uns möglich macht, authentisch zu leben. So war die erste Aufgabe zu überlegen, wo wir in unserer eigenen Geschichte Umarmungen Gottes gespürt haben, wie ein gutes Elternhaus oder aber auch punktuelle Erlebnisse, wie der Liebesbeweis eines Freundes.

Im weiteren Verlauf des Tages beschäftigten wir uns mit solchen Lebenszeiten, in denen die Umarmungen auszubleiben scheinen, Zeiten, wo „man“ dies oder jenes tun muss und das Leben in Heuchelei entgleitet, wo Fremdbestimmung zu Verkrampfung führt, zu „hätte ich doch“, zu Mutlosigkeit und ungelebtem Leben. Doch Gott bleibt bei uns auch in unseren Irrläufen. Die Fragen, die sich uns stellten, waren z.B. wie kann ich authentisch bleiben beim Älter- bzw. Altwerden? Muss ich so tun, als wäre alles gut, obwohl es nicht so ist? Mein Leben ist nicht fehlgeschlagen, nur weil ich anders bin. Für Gott bin ich auf alle Fälle wertvoll, obwohl ein Leben mit Jesus nicht ohne Belastungen ist. Aber wem soll Gott es sonst zumuten, wenn nicht uns?

Und das führte uns zur nächsten Aufgabe, wo wir entweder einen Brief an Gott schreiben oder uns ein Schatzkästchen malen sollten, um dort hinein alles zu packen, wofür wir Gott danken können, all die Dinge, die uns als Frau stark machen und wo wir besonders befähigt sind. Gott hat ein Ziel für uns, und wenn ich echt bin, dann spüre ich, was ich brauche.

In der Schlussandacht erfuhren wir dann noch Einiges über Maria und ihre Schwester Martha, die nicht wirklich authentisch ist in ihrem Handeln. Sie gerät in eine typische Falle, nämlich, allen Erwartungen genügen zu müssen und sich als gute Gastgeberin zu beweisen. Jesus anerkennt durchaus ihr Bemühen, aber weniger wäre für ihn mehr gewesen.

Mit der Salbung vor seinem Tod, der einzigen gesellschaftlich erlaubten Berührung zwischen Mann und Frau, zeigt dagegen Maria Jesus, dass sie ihn liebt und ist da ganz sie selbst.

Und damit waren wir schließlich am Ziel des Tages angekommen: Gott wünscht sich solche Momente der Echtheit von uns.

Machen wir uns also auf den Weg zu unserem wahren Selbst und unserer authentischen Beziehung zu Gott!

Martina Senftleben